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RadBahn Münsterland

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RadBahn Münsterland
Von Anton Janßen

Die RadBahn Münsterland ist ein 40 km langer Bahntrassenradweg von Rheine bis Billerbeck-Lutum auf der ehemaligen Bahnstrecke von Rheine nach Coesfeld, übrigens der längste und bedeutendste Bahnradweg in Nordrhein-Westfalen. Die feierliche Eröffnung des ersten Bauabschnitts bis Steinfurt erfolgte am 9. August 2009 im Bahnhof St. Arnold (ehemals Neuenkirchen Land). Am 15. April 2012 wurde nun der zweite, der mittlere Abschnitt des Bahntrassenradweges „RadBahn Münsterland“ feierlich eingeweiht – freigegeben worden war die Strecke von Burgsteinfurt nach Horstmar schon im November letzten Jahres. Und im Laufe dieses Jahres soll auch der dritte Bauabschnitt bis Billerbeck-Lutum fertig werden. Ab Lutum ist die Bahnstrecke bis Coesfeld noch in Betrieb. Daher wird für die Fortführung der „RadBahn Münsterland“ nach Coesfeld das bestehende Radwegenetz genutzt. Da also der größte Teil der Strecke seit Oktober 2011 bereits befahren werden kann und auch schon vielfach von Radwanderern genutzt wird, ist dies ein Anlass, diesen Radweg einmal vorzustellen:

Die Bahnstrecke von Rheine nach Coesfeld (KBS 284) ist eine Teilstrecke der Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück, ein Teil der früheren Gesamtstrecke Ruhrgebiet (Oberhausen) - Nordseehäfen (Emden und Wilhelmshaven). Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts vor allem für den Güterverkehr, insbesondere für den Kohle- und Erztransport gebaut und am 01. Juli 1879 eröffnet. Der Personenverkehr wurde auf der Schienenstrecke 1984 eingestellt. Bis 1995 wurde auf Teilstrecken zwischen Rheine und Lutum noch in geringem Umfang Güterverkehr abgewickelt. Im Jahre 1999 wurde die Strecke auch formal endgültig für den Güterverkehr stillgelegt, worauf die ehemaligen Bahngleise schnell von Gras, Büschen und Bäumen überwuchert wurden. - 2008 entschlossen sich die angrenzenden Städte und Gemeinden, die stillgelegte Bahnstrecke zu kaufen und zu einem Radweg umzuwandeln. Dies wurde auch vom Land Nordrhein-Westfalens unterstützt und zu einem Projekt in der Leader-Region Steinfurter Land.

Ende 2007 erfolgte der Kauf der entsprechenden Trasse durch die Städte und Gemeinden Steinfurt, Wettringen, Neuenkirchen und Rheine, im Dezember 2008 wurde die Bahnstrecke von den Gemeinden Laer und Rosendahl sowie der Stadt Horstmar übernommen; schließlich hat im März 2010 auch die Stadt Billerbeck eine Beteiligung an dem Gemeinschaftsprojekt zugestimmt. Sowohl der Grunderwerb als auch der Bau wurden zu 75% vom Land NRW gefördert. Der Kreis Steinfurt bezuschusst das Projekt mit 12,5% der Baukosten, die jeweilige Kommune beteiligt sich für ihren Streckenabschnitt mit 25% der Grunderwerbskosten und 12,5% der Baukosten. So wird dieser wichtige Bahntrassenweg mit einem breiten politischen Konsens und großer öffentlicher Anteilnahme vorangetrieben. - Der offizielle Startschuss für das Projekt fand am 16. Dezember 2008 in St. Arnold statt.

Der Radweg ist drei Meter breit und mit einer glatten Asphaltschicht überzogen. (Siehe auch: https://picasaweb.google.com/). Das Besondere an diesem Radweg ist, dass er fast ohne Steigungen durch die typische Münsterländer Parklandschaft führt. Viele Elemente der ehemaligen Bahnanlage werden hierbei identitätsstiftend mit den landschaftlichen und lokalen Besonderheiten verknüpft, so dass diese besondere Gestaltung ihn zu einem touristischen Highlight macht. Der neu entstehende Radweg wird dabei in das ausgeschilderte regionale Radwegesystem eingebunden. Er wird multifunktional für Radfahren und Inline-Skaten nutzbar sein. Seine besondere Führung und Verkehrssicherheit macht ihn vor allem für Familien mit Kindern interessant.

Einige Bahnhofsgebäude sind noch erhalten und ihre neuen Nutzungen werden durch diesen Radweg gefördert. Außerdem gibt es einige interessante Brückenbauwerke, die fast alle restauriert wurden. Außerdem sind viele Gestaltungsprojekte in Planung, beziehungsweise bereits fertiggestellt. So kann an einem sogenannten Melkhus bei Burgsteinfurt pausiert und verschiedene Milchspeisen probiert werden. Außerdem sollen an schönen Stellen Bänke und an interessanten Stellen Infotafeln aufgestellt werden. - Am Bahnhof St. Arnold sind Schienen liegengeblieben; der Eisenbahnverein ECN Nordwestmünsterland e. V. organisiert dort Fahrten mit einer historischen Draisine. Außerdem kann man dort alte Schienenwerkzeuge besichtigen. Nach und nach soll ein Eisenbahnmuseum entstehen. (www.bahnhof-st-arnold.de)

In Darfeld hat der dortige Heimatverein das alte Bahnhofsgebäude vor dem Verfall gerettet und zu einem Heimat- und Bürgerhaus umgebaut, das zu einem Mittelpunkt Darfelds geworden ist. Kulturveranstaltungen, Ausstellungen, Feiern – in dem Bahnhof herrscht mehr Leben denn je. Das ist nicht zuletzt dem sorgfältigen Umbau zuzurechnen, der das Flair vergangener Eisenbahnertage erhalten hat. Nicht einfach zweckmäßig sollte es sein, sondern vor allem stilgerecht. Der ursprüngliche Bauzustand wurde daher weitgehend wieder hergestellt und neben dem Gebäude wurde ein Brunnen freigelegt sowie eine alte Signalanlage der Bundesbahn aufgestellt. (www.heimatverein-darfeld.de)

Zudem bemühen sich viele Eisenbahn- und Heimatvereine, alte Bahnrelikte entlang der Strecke zu restaurieren und wieder einzubinden, so hat beispielsweise der Heimatverein Burgsteinfurt einen Doppelsignalmast in Höhe des Bahnhofes Burgsteinfurt restauriert, haben Laurenz Wiggelinghoff aus Borghorst und seine Bahntrassenradwegfreunde Matthias Eschmann aus Borghorst und Richard Raue aus Schöppingen als besondere Charakteristika einer Bahntrasse die sog. Kilometersteine, genauer gesagt Hektometersteine, denn sie stehen im Abstand von 100 m, aufgespürt und bemühen sich, vorhandene zu restaurieren und fehlende zu ersetzen. Und sicher wird der Heimatverein Horstmar im Bereich des ehemaligen Horstmarer Bahnhofs auf dessen Geschichte entsprechend hinweisen. Leider wurden nämlich im Horstmarer Bereich ein Schrankenwärterhaus und das ehemalige Stellwerk, obwohl noch voll funktionsfähig, abgerissen, ebenso das erhebliche Baumängel aufweisende Bahnhofsgebäude, dessen Fassaden besonders reich mit Terrakottaplatten verziert waren.

Als ideale Ergänzung zur Tour über den insgesamt rund 40 Kilometer langen Weg werden Rundschleifen in die angrenzenden Orte oder die Einkaufsstädte Coesfeld und Rheine ausgeschildert, ebenso Anschlüsse an Themenrouten wie 100-Schlösser-Route und die Aa-Vechte-Tour.

Der Name „RadBahn Münsterland“ ist übrigens das Ergebnis eines Wettbewerbes, den die „Lokale Arbeitsgruppe“ der Leader Region Steinfurter Land ausgeschrieben hatte und bei dem 450 Vorschläge eingegangen waren. Aus ihnen hat die Jury, bestehend aus Vertretern aller acht Anrainerkommunen, ihn dann ausgewählt.

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